I am currently reviewing a new collection of essays that puts me in mind of two canon sessions I attended at SBL. Unfortunately, running the sessions in parallel seemed a recipe for parties of the debate not just talking past one another, but talking only to themselves. In one session S. Chapman argued for a core canon extending to the biblical period. In the other, several panelists upheld a “consensus” moratorium on canon terminology.

But as one editor of the new volume writes (in context, he is addressing four typical strategies for banning talk of canon):

Nach der dritten Strategie ist „Kanon“ ein „anachronistischer“ Begriff, weil er in den biblischen Texten selbst nicht auftauche. Dieses neben den genannten Strategien ebenfalls in mehreren Beiträgen von Hubert Frankemölle ständig wiederholte Argument ist wenig überzeugend, eigentlich sogar unwissenschaftlich, weil es den Status von „Kanon“ als Reflexionsbegriff ignoriert. Mit dem gleichen Argument müsste man den anachronistischen Begriff „Theologie“ mit Bezug auf das Neue Testament streichen; denn weder kommt dieser Terminus im Neuen Testament vor, noch wird er heute in der gleichen Weise gebraucht wie etwa in der profanen oder christlichen Antike. Die auch bei Frankemölle zu Recht weiterhin verwendete gewohnte exegetische Fachterminologie hat ebenfalls keinen Anhalt in den zu untersuchenden Texten; aber das ist auch wissenschaftlich überhaupt kein Problem. Mit der unverzichtbaren Differenzierung von vox und res und der Einsicht in die Wandelbarkeit von Begriffen entspannt sich die Situation und verlieren auch die Vorbehalte gegenüber einer Reihe gängiger exegetischer Begriffe ihren Grund. Im Übrigen ist jede Bibelauslegung notwendigerweise „anachronistisch“, wenn sie relevant sein will.

And a little later Steins suggests:

Unausgesprochen scheint mir den genannten Vorbehalts-Strategien die Sorge zugrunde zu liegen, dass die Exegese sich unter der Hand von einer primär historischen in eine dogmatische Disziplin wandeln könnte, also Weichenstellungen des späten 18. Jahrhunderts revidiert werden könnten. Diese „Weichenstellung“ bedarf jedoch ihrerseits der Kritik, denn sie hat verhindert, im 19. Jahrhundert den Kanon als historisches Phänomen in die Exegese zu integrieren. Der Kanon ist gewissermaßen als Phänomen der Verfremdung der Bibeltexte aus der kritischen Bibelwissenschaft ausgeklammert worden. Dass in der gegenwärtigen Diskussionslage ein anderer Umgang mit dem Kanon in exegetischer Perspektive möglich ist, sehe ich als großen Fortschritt an; die Gefahrdes Dogmatismus besteht immer, ist aber kein Argument.

Those quotes come from 115 and 116, respectively, of G.Steins, “Kanon und Anamnese,” in Ballhorn and Steins, eds., Der Bibelkanon in der Bibelauslegung: Beispielexegesen und Methodenreflexionen (Kohlhammer, 2007). I’ll post more on the collection under review in due course.